Di, 22.08. Einkaufen in Colorado

Heute war wieder eher ein ruhiger Tag. Etwas länger ausschlafen, gemütlich frühstücken und Zeitung lesen. Danach noch ein bisschen die Reaktionen auf die gestrige Sonnenfinsternis im Internet erkunden und am späten Vormittag mit Uwe ins Outletcenter fahren.
Vorher haben wir bei der Post angehalten, um ein paar von den SoFi-Sonderbriefmarken mitzunehmen. Leider ausverkauft, aber online würden wir noch welch bei der US-Post bestellen können.
Bei der Gelegenheit hat mir Uwe noch was über die amerikanische Post beigebracht:
1. stehen die Angestellten dort einem deutschen Post- oder Finanzbeamten in nichts nach
2. gibt es bei der Post auch den Pass
3. gibt es die standardisierten Flatrate-Pakete dort für umsonst (bei uns kosten die ja richtig Geld), aber das Porto ist ziemlich hoch und
4. ist man mit dem Begriff „Priority Mail“, bei dem man sich als Deutscher ja eine besonders schnelle und priorisiere Beförderung vorstellt, ziemlich flexibel.
Priority Post ist die langsamste Schneckenpost, die man in den USA bekommen kann. Dafür sind die Schachteln aber umsonst und man kann sie wunderbar benutzen um Krimskrams wie Schrauben oder Widerstände darin aufzubewahren. Ich habe mir auch gleich mal eine mitgenommen 😊

In US- Postämtern ist bewaffneter Raubüberfall verboten und wird mit 25 Jahren Knast bestraft. Unbewaffnet ist es demnach wohl erlaubt…

Das Postamt als Passamt
Small Priority Mail Flatrate Box
Die fertig zusammengefaltete Schachtel als praktische Aufbewahrungsbox

Im Outletcenter angekommen ging das Shopping sofort los. Ich brauchte noch ein paar Jeans und beim Bezahlen sah ich dieses Schild an der Kasse:“15% off for Military“. Also war ich mutig und habe gefragt, ob ich mit meiner deutschen Military-ID nicht auch 15% bekommen könnte. Jetzt fragt sich vermutlich jeder, wie ich denn auf so eine Idee kommen kann, schließlich hatte ich noch nie was mit Militär am Hut. Aber ich hatte doch meinen THW-Ausweis dabei mit einem Foto von mir in Uniform und dem offiziellen Bundesadler auf dem Ausweis. Woher soll ein amerikanischer Verkäufer wissen, dass das kein Bundeswehrausweis ist ? Und tatsächlich zuckte die Verkäuferin nicht ein mal und sagte „klar können wir machen“ (natürlich sagte sie das auf englisch 😏). Das einzige Problem, das sie hatte, war, wie man den Rabatt in die Kasse eingibt. Das hat dann ihre „Supervisorin“ gemacht, die auch kein Problem mit meiner deutschen „Militäry ID“ hatte 😂
Uwe hat das ganze ziemlich fassungslos verfolgt, aber schweigend hingenommen.
Im Center gab es noch jede Menge andere faszinierende Geschäfte:
Ein „Christian Store“ für Biebeltreue, ein Laden mit Arbeiter-Bekleidung und einem extravagantem Angebot und auf dem Parkplatz natürlich das typische US-Phänomen des vom Wohnwagen gezogenen Autos:

Unterwäsche im Work-Wear-Laden für kalte Tage

Riesen Auswahl an christlicher Literatur

Echte Wild-West Jesus-Latschen im Bibel-Laden

Es gibt sie immer noch: Wohnwagen, die PKW ziehen

Bei der Heimfahrt war die Autobahn immer noch mit Rückreiseverkehr von der SoFi verstopft. Somit sind wir über die Dörfer zurück gefahren und durch den Ort „Fort Lupton“ gekommen. Hier stand mal das namensgebenden Fort, an das eine Gedenktafel erinnert, und das als kleines Museums-Fort wieder aufgebaut wurde.

Gedenktafel für das ursprüngliche Fort, das dem Ort seinen Namen gegeben hat

Zum Abendessen sollte es Pizza geben. Nun sind in Amerika aber Pizza-Blitze relativ unbekannt, aber im Einkaufszentrum in Brighton gibt es eine innovative Alternative. Hier kann man sich seine Pizza zum Mitnehmen frisch auf den ungebackenen Teigboden belegen lassen. Zu Hause wird das ganze in den Backofen geschoben (der im übrigen rund doppelt so groß wie in Deutschland ist) und schon kann man die leckere Pizza mit einem leckeren Salat aus Annettes Garten und einem Glas leckeren Rotwein aus Uwes Winkeller genießen.