Mi, 22.08. Boulder in Colorado

Heute war kein besonders sportlicher Tag, auch wenn das jetzt einige bei der Überschrift gedacht haben. Es geht um Boulder in Colorado, nicht um bouldern in Colorado 😂
Wie immer hilft Wikipedia:
Bouldern (engl. boulder „Felsblock“) ist das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder an künstlichen Kletterwänden in Absprunghöhe (d. h. bis zu einer Höhe, aus der ohne Verletzungsgefahr von der Wand abgesprungen werden kann).
Aber:
Boulder (englisch für „Felsblock“) ist eine Stadt im Boulder County im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado an den Ausläufern der Rocky Mountains und Sitz der County-Verwaltung. Boulder liegt etwa 45 km nordwestlich von Denver.

Außerdem ist Boulder eine der liberalsten Städte im Staat und Universitätsstadt. Dazu später mehr…

Unser erstes Ziel heute war die Celestial Seasonings Teefabrik, die einzige Produktionsstätte der Fima weltweit, von der aus u.a. der allseits bekannte „Sleepwell“-Tee auf der ganzen Erde verteilt wird.
Man kann die Teeproduktion besichtigen und bekommt dazu als Eintrittskarte eine Packung mit Zitronenteebeuteln.

Zitronenteebeutel als Eintrittskarten für die Führung durch die Teefabrik

Im Jahre 1969, dem „Summer of Love“ gründete der Steve Jobs des Teehandels die Firma, als er barfuß auf den Bergblumenwiesen in den Boulder’schen Rocky Mountains die ersten Kräuter für seinen Tee sammelte und von Hand in Teebeutel verpackte, die er persönlich mit der Singer-Nähmaschine seiner Großmutter zunähte.
Die originale Singer Teebeutel-Nähmaschine

Naja, diese Story war jetzt etwas phantasievoll und mit „blumigen Methaphern“ von mir ausgeschmückt, aber so ähnlich hat die Firma wirklich mal angefangen.
Außerdem sind Kräutertees rein technisch keine Tees, sondern Aufgüsse, weil sie keine Blätter der Tee-Pflanze enthalten 😜
Aber der „Sleepwell“-Tee (übersetzt etwa: Gute-Nacht-Tee) ist wirklich die Hauptmarke und der Schlaf-Gut-Bär das Markenzeichen der Firma, so wie bei der Bärenmarke-Milch oder Hennes beim FC.
Der Hustinettenbär der amerikanischen Tee-Kultur

Die Führung durch die Fabrik wurde immer wieder mal mit Wortspielen aufgelockert, wie z.B.: Es gibt bei uns so viele Teesorten, da sollte man ruhig mal mit „Experimen-Tee-ren“ was auf englisch noch viel kalauerisch klingt 😂
Ein Höhepunkt war die Besichtigung des „Mint-Room“, in dem die Pfefferminze gelagert wird (sie haben dort beides: peppermint UND sparemint). Da kommen einem schon die Tränen – wer mal japanischem Heilpflanzenöl zu nahe gekommen ist, weiß, was ich meine…

Nach der Besichtigung sind wir noch durch die Fußgängerzone von Boulder geschlendert. Wie eben schon mal angedeutet ist es hier für amerikanische Verhältnisse relativ leger, mit Außengastronomie, vielen unterschiedlichen Läden und einem Volk, das man so auch unbeeindruckt im Kölner Univiertel treffen könnte. Wenn die Jeans auf dem Oberschenkel just an der Stelle ein großes Loch hat, um das darunter liegende Tattoo gut zur Geltung zu bringen fragt man sich, was teurer war: die Designer-Jeans oder die Körperkunst…
Auch einen großen Buchladen findet man hier und fragt sich angesichts des riesigen Angebots, wer das wohl kauft, im Zeitalter von Wikipedia und Google.
Die Antwort lautet: Ich!
Was einerseits am aktuellen Angebot zeitkritischer Literatur und andererseits daran liegt, dass ich hier ein Buch gefunden habe, das Atworten auf eine mich schon länger beschäftigende Frage verspricht:“Was ist Zeit?“

… und die Mexikaner zahlen es doch! Zeitkritische amerikanische Literatur

Endlich eine Antwort auf die Frage: „Was ist Zeit? Und das mit einem Rabatt von fast $20

Zum Abendessen ging es nochmal zum „Rippchen-Mann“ Famous Dave’s bei dem wir auf einer früheren Reise schon mal essen waren. Neu war diesmal das Lieferservice-Auto und der Hinweis, dass man beim kleinsten Fehlverhalten sofort die Polizei rufen würde.

Schweinchen Dick liefert seine Rippchen jetzt auch nach Hause

Bloß keinen Ärger machen, sonst kommt die Polizei