Di. 18. Sept – Museumstag, der Grund für die Energieverschwendung, wie man im Weltall auf den Topf geht und ein ’supersized‘ Regenschauer

Der heutige Bericht kommt etwas früher als sonst. Wir sind schon am Nachmittag ins Hotel zurückgefahren, weil wir uns nach einem heftigen Regenschauer erst mal trockenlegen mußten. Dazu später mehr…

Geplant war heute ein Besuch im Air and Space Museum. Vorher sind wir nochmal am Capitol vorbeigegangen und haben uns spontan entschlossen, eine Führung mitzumachen. Zunächst gab es allerdings eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen zu überwinden. Zwar irgendwie verständlich, dass die Amis ihr wichtigstes Parlamentsgebäude gut schützen, aber andererseits aus unserer Sicht wieder mal etwas übertrieben. Es scheint tatsächlich amerikanische Mentalität zu sein, jedermann erst mal zu unterstellen, daß er etwas verbotenes oder schlimmes anstellen will.
Jedenfalls darf man keinerlei Flüssigkeit oder Lebensmittel reinnehmen, das Gepäck wird durchleuchtet und durchkramt und man muss durch einen Nacktscanner…
Danach darf man aber alles fotografieren, Video- und Audioaufnahmen machen wie man will.

Auf der Tour habe ich dann auch gelernt, wieso die Amerikaner so unglaubliche Energieverschwender sind. Im Raum, in dem früher die Abgeordneten gearbeitet haben, darf jeder Bundesstaat eine lokale Persönlichkeit als Statue präsentieren. Hier hat Florida den Herrn John Gorrie ausgestellt. Die Inschrift auf dem Sockel lautet: „Floridas Gedenken an John Gorrie M.D. (?) Erfinder der Eismaschine und des mechanischen Kühlschranks 1803-1855“
Kein Wunder dass hier überall die Klimaanlagen und Eismaschienen bis zum Anschlag laufen, wenn die in Florida erfunden wurden 😉

Gedenktafel für den Erfinder der Energieverschwendung

Übrigens hat der Raum noch ein anderes Gimmick. Es gibt einen Audio-Hotspot; eine Stelle im Raum an der man laut und deutlich jedes Wort hören kann, das auf der gegenüberliegenden Seite gesprochen wird. Das war bestimmt lustig, wenn man hier die geheimen Absprachen des politischen Gegners Wort für Wort mitbekommen hat 🙂

Nach der Führung durch das Capitol sind wir ins Museum für Luft- und Raumfahrt gegangen.
Ich finde die Ausstellungen etwas konventionell und langweilig präsentiert, aber es gibt eine Menge zu sehen. Nicht nur eine Mondlandefähre in Originalgröße sieht man, sondern auch die Gerätschaften und Erklärungen, wie man im Weltall auf Toilette geht:

Weltraumtoilette
Mondlandefähre

Nach dem Besuch im Museum wollten wir uns noch die National Cathedral ansehen. Auf dem Weg zum Bus sind wir am Washington Monument vorbei gekommen. Zufällig ist mir ein unscheinbarer Kasten aufgefallen, der „Vibrations“ messen sollte. Da das Monument bei einem Erdbeben letztes Jahr beschädigt wurde und deswegen momentan restauriert wird, vermute ich, daß es sich dabei um eine amerikanische Version unseres ESS handeln könnte. (für die nicht-THW’ler: Das Einsatzstellen-Sicherungs-System mißt die Bewegung von Gebäuden, um die Standfähigkeit nach einem Gebäudeschaden zu überwachen)

Washington Monument kurz vor dem Wolkenbruch
Amerikanisches ESS

Die Wolken am Himmel ließen schon nichts Gutes vermuten. Keine 10 Sekunden später wurden wir dann auch sowas von einem Regenschauer erwischt, daß wir trotz Regenjacke pitschnass geworden sind. Danach hatten wir keine Lust mehr auf weitere Besichtigungen und sind in Hotel zurück gefahren.

Zum Abendessen sind wir ein wenig in der Stadt herumgeirrt, bis wir uns entschlossen haben in „Engine 6“, einer früheren Feuerwache, zu essen. Das Szenelokal (nicht DIE Art Szene, Jungs 😉 ) hat im Erdgeschoss eine überfüllte Bar voller Jungbänker, Politschnösel und Schickimiki-Volk. Das Restaurant im Obergeschoss bietet übersichtliche (aber ausreichende) Portionen mit französisch angehauchter Küche. Und die Sitzplatzanweiserin trägt, ganz der aktuellen Mode entsprechend (und der Geschichte des Gebäudes als Feuerwache angemessen) quietschbunte Gummistiefel…

Mo. 17. Sept. – Im Zentrum der Macht

Washington D.C. – Die Hauptstadt Amerikas
Hier gibt es wohl die meisten Sehenswürdigkeiten pro Fläche auf dem ganzen Kontinent. Beeindruckend ist es ja schon und dabei recht weitläufig angelegt.
Heute haben wir die „muss man gesehen haben“ Sehenswürdikeiten abgeklappert. Die meisten Fotos habe ich mit der Digicam gemacht, daher hier nur noch zwei der wichtigsten Gebäude:
Das Capitol und das Lincoln Monument

Washington Capitol

Lincoln Monument vom Washington Monument aus gesehen

Den ganzen Tag auf Beichtigungstour macht ganz schon müde und irgendwann ist die Aufnahmekapazität auch erschöpft.
Daher zum Schluss nur noch zwei Bilder von der beginnenden Weihnachtssaison im macy’s Kaufhaus:

Amerikanischer Tannenbaum – etwas karg aber stabil

Der passende Baumschmuck – Weihnachtsmänner jeglicher Rasse

So. 16. Sept – Capitol Kölsch in Washington

Ich muss heute nochmal mit dem Frühstücksbericht anfangen. Continental Breakfast nennt sich das ja immer, aber was sich genau dahinter verbirgt, ist schon sehr unterschiedlich. In Morgantown reicht dafür auf jeden Fall ein paar Kannen Kaffee, Kellogs Zuckerzeug und eine mickrige Auswahl an Minimuffins und geschmacksneutrale, künstliche Waffeln. Für das ganze reicht dann auch EIN! kleiner Tisch mit zwei Stühlen an dem die Gäste zur Nahungsaufnahme Platz nehmen dürfen…

‚Frühstücksbuffet‘ in Morgantown

Vor der Abfahrt noch schnell ein Bild einer amerikanischen Vorstellung von Ladungssicherung gemacht. Zugegeben, sowas könnt man bei uns auch finden, aber beim Anblick von zusammengeknoteten Spanngurten kräuseln sich einem doch die Nackenhaare.

Ladungssicherung auf amerikanisch

In Virginia haben wir kurz angehalten und einen Farmers Market besucht. Es ist offenbar höchste Zeit, sich um das Haloween-Equipment zu kümmern 😉

Kürbisse wohin das Auge reicht

Zufällig haben wir auch noch eine alte Dampflock entdeckt, die gerade dabei war loszuschnaufen:

Nostalgie für Eisenbahnfreunde

Am Nachmittag haben wir unser Tagesziel Washington D.C. erreicht. Weil es noch relativ früh war, haben wir den ‚Heldenfriedhof‘ in Arlington besucht. Hier ist u.a. der erschossene Präsident John F. Kennedy incl. Sippschaft begraben.
Durch Zufall waren wir gerade am Grab des unbekannten Soldaten, als dort die Wachablösung stattfand. Das ganze hat auf mich den Eindruk eines mechanischen Kinderspielzeugs gemacht, dass einmal aufgezogen, wie eine schwarzwälder Kuckucksuhr ihr ungelenkes Programm abspult…
Very strange…

Man erkennt diesen Friedhof auch an seinen typischen unendlichen Grabsteinreihen:

Arlington Friedhof

Vor dem Abendessen sind wir noch eine Runde durch die Nacht in Washington spaziert. Das Weiße Haus war, wie immer, gut bewacht, aber man konnte aus der Ferne doch ein paar Fotos schießen. Das habe nicht nur ich gemacht, sondern auch alle schätzungweise 10.000 anderen Touristen.

Das verwackelte Weiße Haus im Dunkeln

Gegessen haben wir dann in der Capitol City Brewing Company in Downtown. Das war erstaunlich gut und preiswert. Außerdem gab es dort ein selbstgebrautes „Capitol Kolsch“.
Eine Glaskultur gibts in Amerika offenbar nicht, jedenfalls kam Uwes Weißbier im gleichen Behältnis wie unser Kölsch. Immerhin waren es Gefäße aus Glas nd nicht aus Plastik.
Und auch wenn es so aussieht: Es handelt sich bei der Flüssigkeit auf dem Bild nicht um eine Urinprobe sondern um das angepriesene Capitol Kölsch:
„A German style ale originally brewed in the Northern German City of Cologne. 10% wheat malt, the finest German hops, and our pure yeast strain ensures a truly authentic beer characterized by a mild sweetness rounded out by restrained hop dryness. Winner: 2001 Silver Medal, 2002 Gold Medal Great American Beer Festival“

Capitol Kolsch im Capitol City Brauhaus

Sa. 15. Sept. – Back in USA – Supersize my Pizza!

Heute haben wir nur Strecke gemacht.

Das Frühstück im Motel war, wie immer übersichtlich und abwechslungsreich 😉

Frühstück im Motel

Von Kanada sind wir dann heute morgen über die Brücke des Niagara River zurück in die USA gefahren. Auch die Ausreise war, wie die Einreise nach Kanada, völlig problemlos. Im Gegensatz zu dem Papierkrieg und den erkennungsdienstlichen Maßnahmen bei der Einreise am Flughafen war die Einreise über Kanada ein Kinderspiel. Ein paar Fragen beantworten, was und wie lange wir in Kanada gemacht haben, die Pässe vorzeigen und schon waren wir wieder in den USA.

Auf dem Weg zu unserem heutigen Etappenziel in Morgantown (kennt kein Mensch, muss man auch nicht – liegt nur streckenmäßig passend) haben wir kurz in Pittsburgh angehalten. Die ehemalige Stahlstadt hat den Strukturwandel zur Diensteistungs-, Banken- und Universitätsstadt (Standort von u.a. Bayer und Lanxess) erfolgreich gemeistert.

Teil der Skyline von Pittsburgh

Weil wir gerade schon mal Stop gemacht hatten, aben wir noch einen Kaffee bei Starbucks getunken. Bisher hab ich das ja vermieden, weil mir der Laden immer zu voll war und die Auswahl zu kompliziert (Coffee latte Capuccino Salted Caramel Mocha Vanilla tall size to go zum Mitnehmen). Nachdem ich aber in Niagra schon einen sauteuren Kaffee da getrunken hatte, wollte ich in Pittsburg nochmal die nur teure amerikanische Version probieren. War aber auch nicht besser. Der (einfache) Kaffee schmeckt da einfach Kacke.
Ich weiss echt nicht, was die Leute an Starbucks finden. Überteuerter Kaffee von minderwertigem Geschmack…

Me@Starbucks

Das Abendessen habn wir beim Italiener eingenommen. Andreas wollte eine Pizza haben und hat auch eine bekommen. Blöd ist nur, wenn man vergisst, dass man nicht mehr in Kanada ist (wo das metrische System üblich ist)! sondern in Amerika. Da ist eine 16″ Pizza eben mal schlappe 40 cm groß 😉

Supersize Pizza! 16″ ~ 40 cm

Fr. 14. Sept. – Hochzeitstag an den Niagarafällen

Wie mein Chef am letzten Arbeitstag unwissendlich schon richtig vermutet hat, war der Anlass für unseren Aufenthalt an den Niagarafällen ein Hochzeitstag. Allerdings nicht meiner, sondern der von Annette und Uwe 😉
Wobei ich nicht sicher bin, ob die zwei das geschickt so geplant hatten, oder es einfach Zufall war… anyway, Herzlichen Glückwunsch!

Ich hatte heute vormittag ja schon an einige ein Bild der Niagarafälle verschickt. Hier nochmal für alle zum nachschauen:

Im blauen Müllsack auf der Maid of the Mist

Und noch eine weitere Impression:

Kanadische Seite der Fälle

Nach den Kommentaren zum ersten Bild kann ich noch folgendes bestätigen:
Ja, ich hab’s gut, daß ich Urlaub habe und hier bin 🙂
Ja, wir hatten (zumindestens vormittags) schönes Wetter und blauen Himmel 🙂
Und, ja, die Säcke gibt es nur in einer Einheitsgröße, die aber auch solchen Leuten passt:

Wohlgenährte Amerikanerin

Wo wir gerade bei Leuten sind; Gott „behüte“ uns vor solchen Modeerscheinungen:

Hut passend zur Hose

Und dann gibt es in dieser Touristenfalle Niagarafälle natürlich auch einen Pipi-Langstrumpf-Süssigkeitenladen:

Laden mit quietschbunten, überteuerten Süssigkeitn

Heute abend waren wir dann noch zu einer Weinprobe auf dem Peller Estate Weingut.
Kanada hat erstaunlicherweise eine Reihe ziemlich guter Weinanbaugebiete.
Während sich der Sommelier in den Augen einer mitreisenden Dame in unserer Reisegruppe von einem „schleimigen Verkäufer“ nach dem Genuss von vier (Probier-)Gläsern Wein zu einem „süßen Typen“ verwandelte, hatte der Kellner beim Abendessen nicht soviel Glück : Er wurde mit sexistischen Bemerkungen bedacht, die er aufgrund fehlender Deutschkenntnisse hoffentlich nicht verstanden hat 😉

Zum Schluss noch ein Bild vom Waschbecken in unserem Motelzimmer. Hier hat sich der Designer offenbar auch von den Niagarafällen inspirieren lassen. Das Wasser fließt wie beim Wasserfall von einem kleinen „See“ ins Becken und das Ding macht dabei mindestens genausoviel Krach wie das Origial nebenan…

Die Niagarafälle im Badezimmer

Do, 13. Sept. – Toronto, die Megacity

Heute haben wir uns Toronto angeschaut. Das bekannteste Gebäude dürfte wohl der CN-Tower sein, aber Toronto ist echt eine Megacity mit jeder Menge Wolkenkratzer.

Den Turm in seiner ganzen Größe zu fotografieren ist wirklich eine Herausvordrung und fast so unmöglich, wie den Kölner Dom komplett abzulichten. Jetzt weis ich auch, warum die Touristen in Köln immer so verzweifelt mit ihren Handy und Kleinbildkameras auf der Domplette stehen.
In Toronto gibt es jedoch glücklicherweise genügend glasverkleidte Hochhäuser, in denen sich der Turm als Spiegelbild fotografieren läßt 🙂

CN-Tower – warum bauen Männer solche Türme ?

CN-Tower – als Spegelbild im Hochhaus

Wir aben uns natürlich auch mit dem Turbo-Lift nach ganz oben bringen lassen und die Stadt aus rund 500 m Höhe betrachtet. Eine Etage tiefer gibt es die Aussicht aus dem Glasfußboden senkrecht nach unten. Davon gibt es aber kein Foto – ich hab mich nicht auf den Glasboden getraut…

Blick vom ‚Sky Walk‘ in ca. 500 m Höhe auf Toronto

Nach diesem „Höhepunkt“ der Attraktionen haben wir uns noch ein bischen die Zeit bei einer gemütlichen Pause auf dem Yonge-Platz vertrieben und Leute beobachtet. Und was es da alles zu sehen gab….

Leute auf dem Yonge-Platz

Aus der wikipedia kann man erfahren, dass Kanada zu den reichsten Ländern der Welt gehört. Das muss wohl stimmen, wenn man sich dieses Fahrrad so anschaut. Understatement pur: minimalistisches Design aber goldene Lenker und Pedale sowie Carbonrahmen…

Straßenfahrrad

Am Nachmittag sind wir weiter zu den Niagarafällen gefahren. Ja und da sind sie:

Niagarafall Nr. 1…

… und Nr. 2

Die Gegend rund um die Fälle ist „touristisch gut erschlossen“. Hier gibt es auch eine Vergnügungsmeile, in der es zugeht wie in Las Vegas. Eine eigene Feuerwehr haben sie auch 😉

Feuerwehr in der Vergnügungsmeile

Mi, 12. Sept . – Von Ottawa nach Toronto

Heute morgen haben wir ein bischen Zeit in Ottawa verbracht um uns die Stadt bei Tageslicht anzusehen. Es gibt viele schöne alte Gebäude, es ist nicht so voll wie in Montreal und alles in allem ist es eine „europäische“ Atmosphäre.
Überhaupt ist Kanada aus meiner Sicht gemütlcher als die USA..

Parlamentsgebäude

Bibliothek des Parlaments

Kriegsdenkal – rechts Hotel in Betonauweise im ‚Retro-Look‘

Den Rest des Tages haben wir auf der Autobahn durch weitestgehendes Nichts auf dem Weg nach Toronto verbracht.

Der einzige Nachteil an Kanada ist, daß ich kein Mobilfunk-Internet habe und daher nur bei vorhandenem WLAN online bin. Das ist hier im Motel dermaßen grottenlangsam, daß die Bericht aus Kanada entsprechend kurz ausfallen 😉

Di. 11. Sept. – In Kanada keiner da?

Unser heutiges Abenteuer war die Einreise nach Kanada. Naja, eigentlich war es nicht abenteuerlich, sondern völlig unkompliziert. An der Grenze die Pässe zeigen, Visum reinstempeln lassen und ein paar Fagen zum Aufenthalt in Kanada beantworten und schon war es überstanden.
Montreal war schnell erreicht und nach dem Besuch im Tourist Info Center (sehr nette Bedienung am Info-Schalter) hatten wir alle notwendigen Infos für eine Turbo-Sightseeing-Tour durch die Innenstadt und Hafen von Montreal.

Vom Spruch „keine da in Kanada“ kann man sich übrigens getrost verabschieden. In Montreal leben ca. 3 Mio Leute und in Ottawa rund 1 Mio. Dagegen war es in Boston richtig dörflich.

Hier ein paar verwackelte Bilder aus Montreal:
Habitat 67 – Wohnkomplex aus Stahlbeton-Containern, errichtet anlässlich der Weltausstellung 1967

Marché Bonsecurs

Auf der Weiterfahrt nach Ottawa kam dann doch der Eindruck von der Leere in Kanada auf. Zwei Stunden Fahrt durch ebenes Nichts. Also doch keiner da in Kanada 😉

Endlose Leere

In Ottawa, der Hauptsadt von Kanada (hättet ihr es gewusst? – oder ist es doch Gatineau? ) gab es im Motel eine kleine archäologische Sensation zu entdecken. Eine Fage an die jüngeren : Erkennt ihr, was das ist ?

Archäologische Sensation

Mo, 10. Sept. – Stephen King, die schönste Brücke in Maine, drive-thru-Friedhof und eine Eisfabrik

Heute haben wir den Bundesstaat Maine verLassen.
Jedoch nicht, ohne kurz beim Haus von Stephen King vorbeizufahren. Das Haus ist an seinem markanten schmiedeeisernen Zaun zu erkennen, an dem sich allerand gruseliges Getier (Spinnen, Vampiere, Drachen, Teufel…) befindet.

Wohnhaus von Stephen King

Das nächste Foto zeigt die angeblich schönste überdachte Brücke in Maine. Was an diesem maroden Holzdingens so besonders sein soll, erschließt sich wohl nur den Verfassern des Reiseführers…

Überdachte Brücke

In New Hampshire wollten wir eigentlich auf den Mt. Washington fahren. Der Gipfel lag aber in Wolken und der Mensch am Ticketschalter meinte, es wäre kalt und regnerisch dort oben. Wir haben den Gipfel dann lieber ausgelassen.

Danach wollten wir den größten Granitsteinbruch der Welt in Graniteville besuchen. Leider hatte das Besucherzentrum schon zu und so blieb uns nur übig, eine kleine Runde Bowling auf der Granitbowlingbahn zu spielen.

Bowlingbahn aus Granit

Wo wir grade schon mal in der Granitgegend waren, haben wir noch einen „Drive-Thru-Friedhof“ besucht. Hier kann und darf man tatsächlich mit dem Auto über den Friedhof fahren…

Friedhof

Kurz vor Ladenschluss haben wir es dann noch in den Werksverkauf der Ben&Jerry’s Eiscremefabrik geschafft und uns noch ein dickes Eis gegönnt.

Ben&Jerry’s Eisfabrik

Morgen geht es dann über die Grenze nach Kanada. Falls die uns mit dem Leihwagen überhaupt reinlassen…

So, 09. Sept. – kein Netz in Maine aber Reissdorf Kölsch

Heute ist es das erste Mal in diesem Urlaub passiert: Ich hatte kein Netz! Die Nord/Ost-Küste ist wohl zu wenig bevölkert um durchgehende Netzabdeckung bereitzustellen.
Naja, so schlimm war das jetzt auch nicht, weil wir wieder ziemlich viel gefahren sind und es außer der Landschaft im beginnenden indian summer nicht soo viel zu sehen gab.
Gegenüber unserem Motel standen heute morgen die Einsatzfahrzeuge der special hazard unit der Feuerwehr von Brunswick auf dem Hof. Leider war keiner da, den ich fragen konnte, was für special hazards das sind und warum die Autos gelb statt rot sind. Immerhin gaben sie ein interessantes Fotomotiv ab…

Special Hazard Unit der Feuerwehr Brunswick

Auf dem Weg zum östlichsten Punkt unserer Reise haben wir uns noch DEN Leuchtturm von Maine angeschaut, der als Motiv für die 1/4 Dollar Münze von Maine ausgewählt wurde.
Man kann „bis ganz oben“ auf den Turm steigen (über eine Wendeltreppe – immerhin wohl fast 3-4 Meter) und sich dabei wie der Leuchtturmwärter bei Robbi, Tobbi und das Fliwatüt fühlen. Aber die Lampe mit den Fesnel-Linsen ist schon sehenswert.

Der Maine-Leuchtturm

Danach gin es weiter in den Acadia National Park, der östlichste der USA. Leider war das Wetter nicht so gut, so daß ich keine zeigbaren Fotos fürs Blog habe.

Zum Abendesen haben wir in Bar Harbor angehalten. In dieser Hafenstadt gibt es natürlich auch den hier allgegenwärtigen Lobster (Hummer) zu essen, aber auch die eine oder andere kulinarische Überraschung:
Echtes und Originales Reissdorf Kölsch vom Fass! Wer hätte das soweit von Köln gedacht?

Lobster…

…und Kölsch

Sa., 08. Sept – Reisetag

Heute war überwiegend Reisetag. Von Boston ging es Richtung Norden nach Brunswick.
Auf dem Weg haben wir in Salem Halt gemacht und uns den dortigen „Hexenkult“ und den Hafen angesehen. In Salem gab es im 18. Jahrhundert eine Hexenverfolgung, daran erinnert heute neben dem „Witch House“ diverse Geschäfte und Läden, in denen man Glaskugeln und anderes Wahrsagerzubehör, falsche Bärte für die Teilnahme an der Hexenhinrichtung (offiziell nur Männern erlaubt) oder Präsentkörbe mit Bierflaschen (man beachte die rote Sorte links) kaufen kann.


Witch House in Salem


Falsche Bärte

Biere der Region – igittigitt

Ein weiterer Zwischenstop war in Cape Elizabeth, wo wir uns eigentlich nur den Leuchtturm ansehen wollten. Glücklicherweise ergab sich aber auch eine Gelegenheit zum Walewatching 😉


Leuchtturm von Cape Elizabeth

Walewatching

Bevor wir unser heutiges Eappenziel erreicht haben, haben wir uns noch in Portland umgesehen und zu Abend gegessen. Die Hafengegend ist wohl Schaupatz einer Fernsehserie, jedenfalls hat uns ein älteres Ehepaar gebeten, ein Foto von ihnen in der Straße zu machen.
Ob die Gegend nicht eher einem zweifelhaften Autohändler in der Innenstadt von Hilden als einer Fernsehkulisse ähnelt, möchte ich erst gar nicht beurteilen…

Hafenstraße in Portland

Fr., 7. Sept. – too big to fail oder die Rettung systemrelevanter Industrien

Den heutigen Tag haben wir in Boston verbracht. Die Hauptstadt von Massachusetts ist sehr sehenswert und hier müßte man auf jeden Fall mehr als eien Tag verbringen um wenigstens die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Bosten ist nicht nur die wahrscheinlich geschichtsträchtigste Stadt der USA, sie ist mit dem MIT und der Harvard University auch ein bedeutedes „Bildungszentrum“.

Wir haben an einer Führung eines Nationalpark-Rangers zu einigen wichtigen Punkten des hstorischen Boston teilgenommen und dabei viel über die Rolle Bostons am Ausbruch des Unabhängigkeitskrieg erfahren. Außerdem konnte ich dabei etwas über die Gründe lernen, warum Amerika so anders als Europa ist:
Die Auswanderer aus England wollten den gesellschaftlichen Zwängen ihrer alten Heimat entfliehen und haben in Bosten öfters die Dinge selbst in die Hand genommen und sich den Anweisungen ihrer Kolonialherren auch durch Anwendung von Gewalt widersetzt.
Ein Beispiel war das Boston-„Massaker“, bei dem englische Soldaten in einer eskalierten Situation einen jungen Bostoner erschossen haben und sich dann dem aufgebrachten Mob gegenüber sahen. Schon hier haben die damaligen Medien die Wahrheit manipuliert und ein völlig überzogenes und falsches Bild der Ereignisse verbreitet…

Boston Massakker

Ein weiteres Ereignis in der Geschichte Bostons ist die „Boston Tea Party“. Diese Party war nicht wirklich eine Tee-Party sondern das Ergebnis einer manipulativen Aufhetzung der Bostoner Einwohner gegen eine Entscheidung des Stadtrates, eine Ladung von subventionierten Tee der Ostindiengesellschaft in die Stadt zu lassen.
Die genauen Umstände und Hintergründe sind mindestens genauso kompliziert wie die Euro-Kriese aber es ging genau wie heute um Interessen einer zu groß gewordenen Wirtschaftsmacht (damals die Ostindiengesellschaft, heute die Banken) die in eine Kriese geraten war und zu groß geworden war, um sie bankrott gehen zu lassen.
Jedenfalls haben einige Leute als Ergebnis den Tee aus den Schiffen ins Meeer geworfen und damit massive Reaktionen der englischen Regierung hervorgerufen und in Folge den Krieg um die Unabhängigkeit Amerikas von England hervorgerufen.

Unser Tour Guide konnte das alles sehr anschaulich darstellen und mit diesem Hintergrundwissen um die Situation der amerikanischen Kolonien im 18. Jahrhundert läßt sich schon einiges an der Mentalität der Amerikaner erklären.

Mit diesem Ausflug in die Geschihte von Boston endet denn auch der heutige Tagesbericht.
Hier noch ein paar Fotos von heute:

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Nationalpark-Ranger als Tour Guide

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Skyline von Boston

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Samuel Adams, einer der Hintermänner der Boston Tea Party und späterer Volksheld des Unabhängigkeitskrieg

Do, 06. Sept. – Der liberale Norden, die Pilger und fast Boston

Unser Tag im Long Dell Inn begann mit einem wirklich außergewöhnlich guten Frühstück. Es gab einen frischen Obstsalat, frisch gepressten Saft, hausgemachte Pfannkuchen und einen wirklich guten Kaffee. We also mal auf Cape Cod Urlaub machen will – und das ist auf jeden Fall eine Reise wert – dem kann ich das Long Dells Inn nur empfehlen. (Vorausgesetzt, die Reisekasse ist entsprechend gefüllt…)

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Long Dell Inn

Nach dem Frühstück haben wir eine Tour durch Cape Cod bis nach Provincetown gemacht. Nach Aussage von Marc, dem Besitzer des Long Dell Inn, ist das eine sehr liberale Stadt.

Naja, was man von San Francisco oder Köln kennt, hätte man im Nord-Osten der USA eben nicht unbedingt erwartet… Provincetown ist Bunt wie das Leben – eben queer as folk…

Außer dem Pilger-Denkmal (ein Turm mit ca 200 Treppenstufen – yes we did it ) hat die Hauptstraße einiges an Aussicht zu bieten:
Zum Beispiel Gasthäuser mit interessanten Namen oder den Beweis, dass man manchen Leuten nicht den kleien Finger reichen darf, sonst ist die ganze Hand weg.

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Pilgrim Monument

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Prince Albert Guest House – Wer weis, was man da für sein Geld bekommt…

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Finger weg, sonst Hand ab…

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Nochmal Pilgrim Monument

Auf dem Weg nach Boston haben wir noch einen kurzen Halt in Plymouth gemacht, wo man den Nachbau der Mayflower besichtigen kann. Mit dem Originalschiff sind die ersten Auswanderer über den Atlantik gekommen und in Plymouth an Land gegangen.
Außerdem steht hier der erste Gouverneur von Messachusets, Wiliam Bredford, rum.

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Mayflower 2 – Nachbau des Auswanderer-Schiffes

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William Bredford – Erster Gouverneur in Plymouth

Morgen geht es auf Erkundung durch Boston. Diese Stadt hat übrigens mit ca. 500.000 Einwohnern nur rund halb so viele wie Köln, ist aber hier viel bekannter…

Mi, 05. Sept. – Gummistiefel an der Yale University, eine geheimnisvolle Feuerwache und die Übernachtung in der Seaflower

Der erste richtige Reisetag ging wieder durch drei Bundesstaaten: Von Connecticut über Rhode Island (der kleinste aller Bundesstaaten) nach Massachusetts (ein Klavier, ein Klavier!)

Unser erster Stopp war in New Haven. Genau genommen das Gelände der Yale Universität. Auf diese Elite-Uni gehen die Kinder der Berühmten, Reichen und wichtigen Leute. Das bekamen wir beim Versuch, das Studentenleben im der Mensa zu fotografieren auch gleich zu spüren: Ein Security-Mensch hat uns prompt hinauskomplimentiert und freundlich aber bestimmt klargemacht: Die Kids möchten nicht fotografiert werden…

Aber eine andere Sache ist uns dann noch aufgefallen: Die Neueste Mode bei den jungen Studentinnen sind Gummistiefel ! In möglichst grellen Farben und auffälligen Mustern, aber immer zu kurzen Röcken. Leider ist es mir nicht gelungen davon ein Foto zu machen. Auch in Providence, der Landeshauptstadt von Rhode Island und auch Universitätsstadt gibt es diese Mode und leider nur ein verwackeltes Foto:
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Gummistiefel in Providence

Weiter ging es nach New London. Hier gibt es in der Nähe ein Atomkraftwerk und entsprechende öffentliche Anweisungen, was beim GAU zu tun ist. Zugegebenermaßen etwas klein und versteckt, aber immerhin:
Anweisung für den Ernstfall 20120906-063817.jpg

Nächster Halt: Mystic
Der Ort hat außer einem Segelschiff, das als Drehort für einen Film gedient hat, dessen Namen ich schon wieder vergessen habe, nicht viel zu bieten. Nur die Feuerwache, deren Beschriftung mich zu dem Wortspiel in der Überschrift gebracht hat
Mystic Fire Departement – Die geheimnisvolle Feuerwache20120906-064905.jpg

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Auf der Reise durch den kleinsten Bundesstaat der USA , Rhode Island, haben wir und die Landeshauptstadt Providence angesehen. Sie hat eine sehenswerte Skyline und hier findet nächste Woche dieSMASH-Conference Small Molecules NMR Conferene statt. Ich habe mich aber nicht getraut, meinen Chef zu fragen, ob er mir eine Dienstreise dahin genehmigt.

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Skyline von Proovidence

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State Capitol („Landtagsgebäude“)

Am Ende der heutigen Reise sind wir in Centerville auf Cape Cod in Massachusetts angekommen. Hier übernachten wir im „Long Dell Inn“ einem 130 Jahre alten Bed-and-Breakfast Haus. Wir schlafen im Zimmer, das nach dem Schiff des ersten Besitzers – dem Kapitän der Seaflower – benannt ist.
Nicht gerade riesig und etwas speziell eingerichtet, aber OK

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Die Seaflower im Long Dell Inn

Di, 04. Sept. – Zwei Kontinente, drei Bundesstaaten und ein Ozean an einem Tag

Der erste Bericht kommt aus Stratford, Connecticut
Hier verbringen wir unsere erste Nacht, direkt am atlantischen Ozean.
Der Flug hat mit rund zwei stunden verspätung gestartet. Heute morgen sah alles noch ganz easy aus: keine Stornierung oder Verspätung für unseren Flug Angegeben. Kurz vor dem boarding dann die Nachricht dass es eine verspätung gibt. Wegen des Streiks. Aber man hätte eine komplette Crew zusammen, sie wäre aber noch nicht an Bord. Naja mit einiger verspätung ging’s dann los und wir haben sicher New York erreicht.
Annette und Uwe waren Auch schon da und so ging’s zur mietwagen Firma das Auto Abholen.
Ging auch relativ problemlos und damit beginnt unsere reise auf der wir dann jetzt schon drei Bundesstaaten erfahren haben : New yersey, New York und connecticut