Do., 20.06. Dinos in Utah

Heute war wieder so ein Tag der nur wenig Abwechslung gebracht hat. Zwei Highlights gab es aber doch:

Ein abgestürzter Star Wars T-Fighter und Dinosaurierskelette im National Monuments „Dinosaur“

Abgestürzter T-Fighter vor den Rocky Mountains
Abgestürzter T-Fighter vor den Rocky Mountains
Dinosaurier Park in Dinosaur
Dinosaurier Park in Dinosaur
Eines der gefundenen Dino-Skelette
Eines der gefundenen Dino-Skelette

Bei der Ausfahrt aus Utah gab es dann noch ein neues Staatsschild-Motiv und danach ist den ganzen Tag nichts mehr passiert.

Noch ein Utah-Staatsschild
Noch ein Utah-Staatsschild

Unser Etappenziel haben wir in Steamboat Springs erreicht, einem mondänen Wintersportort in Colorado, der seinen Namen von einer dampfenden Quelle hat, die faucht wie ein Dampfschiff, aber sonst keine Wissenslücke darstellt, für Leute, die noch nie etwas von diesem Ort gehört haben.

Ich habe mich dort nur noch ins Hotelbett gelegt, um meinen Schnupfen zu kurieren (was auch im wesentlichen funktioniert hat) während Uwe und Andreas zum Selber-Steak-Grill-Restaurant gefahren sind (was ihnen auch gut gefallen hat).

Mi., 19.06. Durch Utah nach Salt Lake Cityp

Unser nächste Reisetag führt uns durch Utah nach Salt Lake City. Außer einer neuen Version des Utah-Staatsgenzenschild war die Fahrt ereignislos und deshalb (und weil ich mir nen Schnupfen und steifen Nacken zugelegt habe) habe ich die Fahrt sogutwie verschlafen.

Utah-Staatsgrenze Utah-Staatsgrenze
So sah es die ganze Fahrt über aus: Nix zu sehen - nix verpasst So sah es die ganze Fahrt über aus: Nix zu sehen – nix verpasst

In Salt Lake City haben wir uns erst mal die Anlagen der 19. olympischen Winterspiele von 2002 angeschaut. Auf einer geführten Tour haben wir unter anderem die Bobbahnen gesehen. Und auf den Sprungschanzen haben die Trickspringer ihre waghalsigen Sprünge geübt, inclusive einer Landung in einem Pool am Ende der Schanze. So können sie auch im Sommer, ohne Schnee, trainieren.

Bobbahn der 19. olympischen WinterspieleBobbahn der 19. olympischen Winterspiele

Hier die Trickspringer:

https://blog.mberghaus.de/wp-content/uploads/2019/06/img_8268.mov

In der Stadt haben wir uns dann den Tempelbezirk des Mormonen-Mothership angeschaut. Da haben sie ordentlich was hingebaut! Allerdings kann man den eigentlichen Tempel als Nichtgläubiger nicht von innen besuchen. Auffällig ist, wie offenbar ehlich freundlich die Leute rund um den Tempel sind. Auch wenn uns jetzt keiner angesprochen hat, um uns in unserer Muttersprache zum wahren Glauben zu bekehren, waren doch die vielen befleißigten, meist jungen Menschen mit den Flaggen ihrer Landessprache am Revert, beeindruckend.

Mormonen-Tempel von vorne...Mormonen-Tempel von vorne…
... und von oben… und von oben“

Apropos bienenfleißig: Das Staatssymbol von Utah ist wohl der Bienenkorb, der nicht nur am State Capitol (Regierungssitz) mehrfach zu sehen ist.

State Capitol von Utah in der Hauptstadt Salt Lake CityState Capitol von Utah in der Hauptstadt Salt Lake City
Die Bienen in ihrem Bienenkorb als Vorbild für erfolgreiche Industrie und Staatssymbol
Die Bienen in ihrem Bienenkorb als Vorbild für erfolgreiche Industrie und Staatssymbol

Das Capitol ist, wie alle amerikanischen Capitols, innen mit aufwändigen Fresken und schlaglichtartigen Leitsätzen des jeweiligen Staates in bildhauerischer Form verziert. Mir ist besonders diese Skulptur aufgefallen, die anscheinend nur noch historische Werte darstellt:

Immigration + Settlement als ein Grundpfeiler in Utah
Immigration + Settlement als ein Grundpfeiler in Utah

Zur Zeit gibt es eine Ausstellung zum 150. Jahrestag der Verbindung der beiden Eisenbahnen von Westen und Osten zu einer transkontinentalen Eisenbahnstrecke mit einem goldenen Nagel in Salt Lake City.

Und bevor jetzt Vermutungen aufkommen, dass nur einer der beiden Gleisstränge mit dem aus der anderen Richtung zusammen getroffen wären – nein, dank der genialen Ingenieurskunst des deutschen Vermessungsexperten „Old Shatterhand“ hat alles bestens geklappt 😜

In der Ausstellung ist mir ein Plakat aufgefallen, mit dem Bericht über die Stimmung der Bevölkerung als Reaktion auf die vielen neuen Menschen, die die neue Eisenbahn nach Utah bringen würde. Irgendwie ein passender Kommentar auf die aktuelle Situation auf die „Fluten“ an Migranten im heutigen Amerika, aber auch in Europa. Irgendwie wiederholt sich alles…

Utah nach dem Zusammenschluss der Eisenbahnlinien
Utah nach dem Zusammenschluss der Eisenbahnlinien

Mo., 17.06. Durch Wyoming nach Idaho zum Grant Teaton Nationalpark

Heute war wieder ein Reisetag. Es stand die Verlegung der Reisegruppe von Gardiner nach Victor an. Auf dem Weg ging es nochmal durch den Yellowstone Park und weiter zum Grant Teaton Park.

Canyon im Yellowstone, man erkennt woher der Park seinen Namen hat
Canyon im Yellowstone, man erkennt woher der Park seinen Namen hat

Auch ein paar Tiere sind wieder vor die Kamera gelaufen bzw. geflogen:

Hirsch vor der Kamera
Hirsch vor der Kamera
Monstermücke auf dem Rückspiegel
Monstermücke auf dem Rückspiegel

Der Grant Teaton ist bekannt für einige besondere Fotomotive, die aber nur bei entsprechendem Wetter und Sonnenstand so richtig zur Geltung kommen. Trotzdem haben wir schon mal geschaut, wo diese Hot Spots sind und ein paar Probeaufnahmen gemacht. Nicht schlecht, aber da müssen wir morgen nochmal hin, bei hoffentlich besserem Wetter.

Bekanntes „Scheune vor Grant Teaton“ Fotomotiv
Bekanntes „Scheune vor Grant Teaton“ Fotomotiv
Bergpanorama bei „Schwabacher Landing“
Bergpanorama bei „Schwabacher Landing“
Noch mehr Bergpanorama
Noch mehr Bergpanorama

Abendessen gab es heute italienisch. Für mich etwas schwierig, weil fast alles mit Käse war, aber ich habe ein Steak mit Bratkartoffeln und Brokoli bekommen (eine Sorte, die mehr wie grüner Spargel aussah, als unser „deutscher“ Brokoli) was total lecker war. Einzig, das Bier gab es in einem Glas, das in Form und von der Farbe her eher in einer Arztpraxis als in einer Kneipe vermutet würde… (Sorry, wenn das jetzt total unverständlich klingt, aber wenn man das Bild sieht, versteht man vielleicht was ich meine – oder auch nicht…)

Bier im Probenglas
Bier im Probenglas

Und noch etwas haben wir entdeckt. Zunächst dachte ich, Obelix hätte in Idaho einen Hinkelstein-Lieferdienst gegründet. Aber da Idaho ja das Land der Kartoffeln ist, handelt es sich wohl doch um den Kartoffelkönig, der seine Ernte einbringt.

Hinkelstein oder Kartoffelkönig?
Hinkelstein oder Kartoffelkönig?

Zum Abschluss für heute eine weitere Merkwürdigkeit aus dem Land der unendlichen Überraschungen:

Hat sich nicht jeder schon mal über die ewigen Wartezeiten an Baustellenampeln bei uns geärgert? Hier ist so ein Technikwunder unbekannt und das Problem wird viel arbeitsnarkteffektiver gelöst. Statt einer Baustellenampel gibt es hier die „Wartemännlein“ oder „-weiblein“ (ich weiß nicht , wie mal die sonst nennen würde). Die stehen patriotisch an den Enden der Baustelle und regeln den Verkehr mit einem Wendeschild („STOP“ oder „SLOW“). Wenn man an denen vorbeifährt muss man freundlich grüßen weil sie einen so wertvollen Dienst für ihr Land leisten. So machen wir Amerika wieder groß 🤭

Arbeitsplatz statt Automation - Baustellenampel auf amerikanisch
Arbeitsplatz statt Automation – Baustellenampel auf amerikanisch

So., 16.06. Yellowstone Tag 2

Auch wenn dieser Nationalpark hauptsächlich Naturwunder bereit hält (von denen es gleich selbstverständlich was zu sehen gibt), waren auch wieder unerwartete Ereignisse zu bestaunen.

Was wohl viele nicht wissen, auch die Gallier haben ihre Spuren in Mammuth Hot Springs hinterlassen. Wenigsten war Obelix hier.

Hinkelstein in Mammuth Hot Springs
Hinkelstein in Mammuth Hot Springs
Devils Thumb
Devils Thumb

Als kleinen Snack für die Fahrt gab es übrigens eine Tüte Chips mit dem ausdrücklichen- fett gedruckten – Hinweis dass die Chips aus „Farm grown Potatoes“ gemacht wären. Wo sollen sie auch sonst wachsen, wenn nicht auf Kartoffel-Farmen? Allerdings scheinen Kartoffeln für Idahoe schon sehr bedeutsam zu sein, was ein zufällig entdecktes Nummernschild beweist:

Kartoffeln sind wichtig in Idaho
Kartoffeln sind wichtig in Idaho

Nächster Stop war beim Tower Fall, der an einem stolz beflaggten Souvenirladen liegt.

Souvenirladen beim Tower Fall
Souvenirladen beim Tower Fall
Tower Fall
Tower Fall

Sehr beeindruckend ist auch das Porcelain bassin, das neben bunten Thermalbecken auch stille, aber tiefe Wasser zu bieten hat. Die Farbe des Baches (hier grün) ist übrigens temperaturabhängig und wechselt von grün (kalt) nach rot (heiß). So ähnlich wie beim Hummer 🤭

Thermalbecken und temperaturabhängig gefärbter Bach im Porcelain bassin
Thermalbecken und temperaturabhängig gefärbter Bach im Porcelain bassin
Stilles, aber offenbar tiefes Wasser
Stilles, aber offenbar tiefes Wasser

Etwas nachdenklich machen allerdings die Hinweise auf die Gefahrenzonen. Was will es uns sagen, wenn kleine Kinder auf dampfenden Geysiren gekocht werden, während die Mutter panisch an ihrem Handy hängt (vermutlich ein subtiler Hinweis, dass es fast im gesamten Park kein Netz gibt) und der Vater teilnahmslos weiter spaziert… 🤔

Gefahrenhinweis mit fragwürdiger Illustration
Gefahrenhinweis mit fragwürdiger Illustration

Zum Schluss noch ein Bilderrätsel: Wie heißt das Fahrzeug, das neben uns geparkt hat und offenbar von berühmten Filmhelden gesteuert wird? Kleiner Tip: es hat was mit einem „Jahrhundert-Vogel“ zu tun 😏

Wer fährt hier wohl welches Transportmittel?
Wer fährt hier wohl welches Transportmittel?

Sa., 15.06. Ein Tag im Yellowstone Nationalpark

Heute sind wir ganz früh aufgebrochen. Schon kurz nach acht ging es wieder in den Nationalpark 😏

Weil in diesem Fall Bilder tatsächlich mehr als Worte sagen, zeige ich hier ein paar Fotos von den Naturwundern die der Park so bietet – die Lästerei über die farbenfrohe Mode und die merkwürdigen Körpervollverhüllungen incl. Mundschutz der Massen an asiatischen Touristen verkneife ich mir mal…

Da wir in diesem Urlaub schon zwei neue Bundesstaaten besucht haben, mussten auch die entsprechenden Schilder her. Also sind wir vom West-Ausgang durch Montana nach Idaho gefahren und haben die entsprechenden Beweise gesichert 😏

Willkommen in MontanaWillkommen in Montana
Willkommen in Montana
Willkommen in IdahoWillkommen in Idaho
Willkommen in Idaho

Zum Schluss nochmal was übers Abendessen: Das haben wir in einem Laden im Bergwerkstyle eingenommen. Typische einheimische Küche (Burger für mich) und eine gute Auswahl an Bieren. Warum man ein Bier aber „Elch-Sabber“ nennt ist mir nicht ganz klar geworden🤔

https://www.deepl.com/translator#en/de/Moose droolhttps://www.deepl.com/translator#en/de/Moose drool
https://www.deepl.com/translator#en/de/Moose drool

Fr., 14.06. Durchs wilde Wyoming, Yellowstone und Montana – auf der Suche nach Schoschonen und Serviettenl

Scho scho, die Schoschonen – spielten nicht nur beim Schuh des Manitou eine Rolle. Auch auf unserer Reise nach Yellowstone durchquerten wir das Land der berühmten Indianer:

Schoschonen canyon in WyomingSchoschonen canyon in Wyoming

Unser Weg führte durch den Geburtsort von Buffalo Bill, die Stadt Cody, die nicht nur kräftig Werbung mit ihrem berühmten Sohn macht, sondern auch ein willkomener Halt auf der Fahrt durch das landschaftlich beeindruckende, aber auf Dauer langweilige Westernland bot.

Ein Einkauf im Walmart gab Gelegenheit, im eingebauten Subways ein Butterbrot fürs Mittagessen zu erstehen. Mich überfordert diese Art von Systemgastronomie regelmäßig mit ihrer nicht enden wollenden Fragerei nach der Zusammenstellung der gewünschten Produkte. Deshalb habe ich auf einen Einkauf verzichtet, durfte aber an einer neuen Erkenntnis aus der Welt der durchkalkulierten Franchise-Ketten teilhaben: Uwe wollte noch ein paar Servietten haben, bekam auf seine Frage danach aber die überraschende Antwort, dass pro Kunde nicht mehr als vier Stück vorgesehen wären. Wohl dem, der sich beim Butterbrotessen mit jede Menge Remoulade auf dem Pappbrötchen nicht mehr bekleckert, als das Systemkonzept vorsieht…

Ansonsten bietet eine Fahrt durch Wyoming wenig Abwechslung:

So sieht es überall in Wyoming aus - weites Cowboyland
So sieht es überall in Wyoming aus – weites Cowboyland

Dafür gab es im Yellowstone schon einiges zu sehen. Hier als Abschluss des Tagesberichtes ein paar Eindrücke:

Der Sylvan-Pass mit Schneeresten
Der Sylvan-Pass mit Schneeresten
Dampfende Bäche am Mud-Vulcano
Dampfende Bäche am Mud-Vulcano
An den Upper- und Lower Falls
An den Upper- und Lower Falls
Wildlife vor der Kamera
Wildlife vor der Kamera
Grasende Büffel
Grasende Büffel

Do., 13.06. Gelandet in Lander – kein Netz

Heute war der erste Tag der Fahrten durch das absolute Nichts („Wyoming“). Auf der Fahrt hatte ich nichst zu tun, außer das Loblied auf das tolle Netz von AT&T zu schreiben. Und anfangs war es soogar so gut, dass wir im Auto WDR über’s Internet hören konnten. Aber je weiter wir ins Nichts kamen, desto weniger wars mit Internet. Nun gut, auf einer Landstraße in Wyoming erwartet man realistischerweise auch keine Hispeed Netzabdeckung. In unserem heutigen Zielort „Lander“, einer Metropole mit 7500 Einwohnern, würde es ja wohl besser werden 🤔

Pustekuchen! Kein Netz in Lander🤬 Jedenfalls nicht für mich. Uwe hatte mit seinem AT&T Handy natürlich Vollanschlag… Immerhin hatte unser Motel, das „Rodeway Inn Pronghorn“ WLAN 👍

Vor dem Abendessen war noch Zeit für eine Entdeckungsreise durch den Ort. Lander ist gar nicht so übel: Es gibt mehrere Tankstellen, ein (von außen ranziges) Kino, eine Eisdiele, einen Krimskrams/Andenken-Laden und ein paar Brauhäuser.

Die Eisdiele hat halbwegs leckers Eis aber eine etwas muffeliger Bedienung. OK, da ich wegen Fehlbedienung des Kartenlesegerät den gigantischen Betrag von 1 ct Trinkgeld vergeben habe, durfte ich nicht mit überschwänglich zuvorkommender Bedienung rechnen. Gut, daß Uwe die Situation retten konnte 👍

Der Krimskramsladen war mit allerhand unnützen Zeug bestückt. Das alles hier aufzuzählen dürfte einer Tolkin’sche Berschreibung von Auenlandwäldern ähneln. Das muss man selber gesehen haben. Immerhin habe ich was passendes für mich gefunden:

Expertenrat aus dem KrimskramsladenExpertenrat aus dem Krimskramsladen

Im „Gannet Grill/Lander Bar“ haben wir uns zum Abendessen niedergelassen. Der Laden ist „rustikal“, aber gemütlich. Das Essen bestellt man an einer Theke, gibt der Bestellung seinen Namen und bezahlt. Die Getränke holt man sich in der angrenzenden Bar. Irgendwann läuft dann jemand mit einem Tablett durch den Laden und ruft laut einen Namen. Wenn man sich angesprochen fühlt, bekommt man das Essen. Wir haben nicht ausprobiert, was passiert, wenn man sich für ein fremdes Essen meldet… In der Bar waren überwiegend junge Leute (Mitarbeiter und Gäste) und wird mit einem angenehm „ökologischen“ Ansatz betrieben. Besteck und Geschirr waren nicht aus Plastik und man bringt es nach dem Essen in eine Sammelbütte, die dann (hoffentlich zum Spülen) abgeholt wird.

Auf dem Heimweg zum Hotel sind wir noch am örtlichen Klempner vorbei gekommen. Der hat dieses Jahr 85-jähriges Geschäftsjubiläum und im Schaufenster eine Gallerie von Zeitungsartikeln aus den vergangenen Jahrzehnten ausgestellt. Hier mal ein Beispiel aus den 40’ern:

Wichtige Ereignisse in Lander in den 40ernWichtige Ereignisse in Lander in den 40ern

Mi.,12.06. H2O-Simkarte, Blackout und Holunderbier

Heute war ein Tag zum Akklimatisieren und zur Vorbereitung auf den Trip nach Yellowstone. Da nicht viel aufregendes passiert ist (später mehr) schreibe ich heute mal was technisches für USA Besucher, die auf der Suche nach einer günstigen lokalen SIM-Karte sind.

Günstige SIM Karte von H2O bei buyh2oplan.comGünstige SIM Karte von H2O bei buyh2oplan.com

Der Karten-Anbieter H2O hat ein günstiges Prepaid Angebot im Netz von AT&T, die eine gute Netzabdeckung haben. Das Angebot kostet $30 im Monat wobei es ein Sonderangebot gab, bei dem der erste Monat nur $13 kostet. ein. Monat – reicht mir 😏Bei dem Angebot haben somit meine Geiz-Synapsen ausgelöst und ich hatte von Deutschland aus eine Karte bei www.buyh2oplan.com bestellt. Was ich nicht wuste, buyh2oplan ist kein „original“ H2O, sondern sowas wie ein türkischer Handyladen mit süperangebotü… Das sollte sich noch rächen…

Jedenfalls, die Karte war schnell mit der US-Post bei Uwe angekommen und lag zur Aktivierung bereit. Es lag ein Zettel bei, dass man die Karte NICHT selber aktivieren soll, sondern eine Mail mit der gewünschten Ortsvorwal schicken soll und buyh2oplan würde die Karte dann aktivieren. Ich habe das natürlich ignoriert und konnte die Karte auf der Webseite nicht aktivieren 🤬 Also doch eine Mail an den Support schreiben und danach war die Karte innerhalb von ein paar Minuten aktiviert 😀

Nächstes Problem: Der Internetzugang geht nicht 😖 Hätte man gleich den Beipackzettel gelesen und nicht selbst stundenlang versucht, das Problem zu lösen, wäre es vermutlich schnell erledigt gewesen. Es ist aber auch zu blöd, dass H2O die Internetkonfigurtation versteckt und nirgendwo ein Hinweis gibt, wie man da ran kommt. Egal, auf dem Beipackzettel steht, man soll den H2O Service anrufen und die machen das dann. Leider geht unter der Nummer nur eine spanisch sprechende Mitarbeiterin mit englischen Untertiteln dran. Da muss Uwe helfen… Nach langem hin und her ist die Lösung ganz einfach: Mit dem iPhone die Seite www.boltconfig.com aufrufen und man bekommt ein Profil mit der Konfiguration, das man installieren mus und schon klappt es mit dem hispeed 4G LTE Internet 👍

Nun zu den spannenden Dingen…

Weil Uwe und Annette beide arbeiten mussten, waren wir allein zu Hause. Die beiden hatten uns noch in die diversen elektrischen Installationen eingewiesen und wie man die Alarmanlage bedient. Während meiner Rumprobiererei mit der SIM Karte fing es plötzlich an mehreren Stellen im Haus an zu piepsen und dann war der Strom weg: BLACKOUT! Gottseidank hatte Andreas noch Telefon mit seiner deutschen SIM-Karte (ich musste mir ja so eine nicht funktionierende US-Karte zulegen) und konnte Uwe kontaktieren. Ganz Brighton war wohl ohne Strom… Aber wir waren nicht schuld, puh! Der Stromversorger hatte ein technisches Problem, das den Ausfall verursacht hatte. Nach einer Stunde war der Spuk wieder vorbei und die Außenwelt wieder erreichbar.

Weil aber während des Stromausfall nix elektronisches ging, haben wir uns im Garten nützlich gemacht und ein paar Erdbeeren geerntet.

Suchbild mit Erdbeeren Suchbild mit Erdbeeren

Das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen 😏

Leckere Erdbeeren Der Lohn der Mühe

Zum Abendessen sind wir „schnell mal eben“ in ein Brauhaus gefahren. Da gab es auch jede Menge Auswahl an Bieren – vom Hefeweizen bis zum Fire Chief Ale. Das habe ich dann auch probiert. Ein kleines Glas 😏 Geschmacklich war es gar nicht so übel. Deutliche bittere Hopfennoten und ein blumiges Bouquet. Irgendwie nach HOLUNDERBLÜTEN! Egal, bei Bier kann man mir fast alles vorsetzten, da bin ich kritik- und emotionslos. Zusammen mit den Chickenwings war es ein schmackhaftes Abendessen 👍

Di., 11.06. Reisegruppe wieder unterwegs

Ein weiterer Urlaub in den USA hat begonnen!

Heute ging es wieder los nach Denver. Eigentlich ist so eine Hinreise ja keine besondere Sache… Aber erstens muss ich ja vom ersten Tag was schreiben und zweitens gab es dann doch genügend Überraschungen, die wir so nicht erwartet hätten:

1. Die S-Bahn und der ICE nach Frankfurt waren pünktlich 👍

2. Beim Online-Check-In gestern gab es keine Bordkarte für Andreas. Daher war der Check-In am Schalter angesagt und hier wurde auch klar warum es keine Online-Bordkarte gab: Andreas war für eine gesonderte Sicherheitsüberprüfung vorgesehen und wurde daher extra kontrolliert. Falls ihr also mal den Code „SSSS“ auf eurer Bordkarte seht, dann macht euch auf was gefasst 😉

Boarding Pass mit Code für Special SicherheitscheckBoarding Pass mit Code für Special Sicherheitscheck

3. ausgerechnet an unserem Abflug-Tag muss das Lufthansa-Catering streiken. Und so gab es eine Minute vor dem Boarding die Durchsage: „Leider verzögert sich unser Abflug um drei Stunden, weil der Caterer streikt“. Na Toll…

3a. Durch die Verspätung hat der Pilot Gas gegeben und die Flugzeit von 10 auf 9 Stunden verkürzt. Aber auch neun Stunden in einer Sardinenbüchse mit 300 anderen Passagieren sind eine Qual😒

4. Bei mir hat die Einreise am Selbstbedienungs-Kiosk nicht funktioniert. Also noch ein bischen Ungewissheit, ob mich die Border-Patrol wirklich einreisen lässt, wenn ich zu blöd bin so einen Automaten zu bedienen…

Aber kein Problem, der Beamte war locker und nett und hat mich rein gelassen 😎

Der Abhol-Service durch Uwe und Annette war wieder vorbildlich!

Uwe und Andreas haben noch schnell unser Schiff für die Weiterfahrt zum Yellowstone-Park abgeholt und dann haben wir den Tage mit einer frischen, selbstgbackenen Pizza (ohne Käse 😏) ausklingen lassen.

SUV für weite Touren
SUV für weite Touren

Das mit der Pizza muss ich vielleicht noch erklären:

Es gibt hier keinen Pizza-Lieferservice – was bei den großen Entfernungen auch keinen Sinn machen würde, die kämen ja alle kalt an – aber in Brighton gibt es einen „Pizza Service“, der einem den rohen Pizzaboden nach Wunsch belegt. Damit kann man dann in Ruhe nach Hause fahren und die Pizza selber fertig backen. Eigentlich eine gute Idee👍 Ach ja, ohne Käse nicht weil der Pizza Service ihn vergessen hätte, sondern auf meinen besonderen Wunsch, weil ich eigentlich keinen Käse mag…

Sa, 26.08. Ein Lob an VW McDonald und Heimflug 

Die Geschichte mit der Autopanne gestern hat noch eine überraschende positive Erfahrung gebracht. Nicht alle VW-Werkstätten sind Katastrophen, die Werkstatt von VW-Händler McDonald ist eine lobenswertes Gegenbeispiel. Kurz nach neun bekam Uwe eine E-Mail mit der Diagnose des Schadens. Wie erwartet war eine Gummimanschette fliegengegangen das war wohl der Knall auf der Autobahn und muss inclusive der Welle ausgetauscht werden. Allerdings gab es nicht nur eine lapidare Mitteilung, sondern ein Video, in dem der KFZ-Meister äußerst verständlich und detailliert das Problem in Bild und Ton beschrieben hat. Das nenne ich mal Kundenfreundlichkeit und wäre ein gutes Beispiel für unsere Werkstätten hier in Deutschland.

Da wir je gestern aus verständlichen Gründen nicht mehr zum Grillen gekommen sind, gab es das Abschieds-Barbecue heute Mittag. Ein leckeres Steak mit Salat und zum Abschluss Weintrauben aus dem eigenen Garten.

zuckersüße Weintrauben aus dem eigenen Garten

Am frühen Nachmittag hieß es dann Aufbruch zum Flughafen. Der Ehlertsche Guest Full Service hat mich nicht nur um Flughafen gebracht, sondern auch zum Check-In und zur Sichertheitskontrolle begleitet. Das war nicht nur sehr nett, sondern auch extrem hilfreich, da die Check-In-Schlalter nicht wirklich gut ausgeschildert sind und ich ohne die beiden wahrscheinlich ganz schön blöd durch die Terminals geirrt wäre…
Aber alles lief dann glatt, kaum Waretzeiten und diesmal auch keine Probleme mit Marmeladengläsern im Handgepäck. Die Rückreise konnte starten.

Von den Flügen gibt es nicht viel zu berichten, außer dass es Leute mit extremem Platzbedarf gibt, die einem die 10 Flugstunden äusserst unbequem werden lassen können. Zum Glück hatte ich das Angebot in Denver angenommen, mein Handgepäck im Gepäckraum befördern zu lassen, so musste ich nicht versuchen einen Platz in der Gepäckablage zu erkämpfen.

Fr, 25.08. keinen Gletscher mehr gesehen

Was für ein Tag !

Vormittags standen noch ein paar Erledigungen an und Mittags sollte es zum St. Mary’s Gletscher bei Idaho Springs gehen. Die Fahrt begann ganz normal und auf der Autobahn hielt sich der Wochenendverkehr auch in Grenzen. irgendwo kurz vor Idaho Springs hörten wir ein knallartiges Geräusch, das von außen zu kommen schien. Naja, hier in Amerika ballen sie ja alle mit ihren Wummen rum und so haben wir diesem Geräusch keine weitere Aufmerksamkeit geschenkt – Ein Fehler, wie sich später noch heraus stellen sollte…

Der Weg zum Gletscher führt über eine kleine Serpentinen Straße. Mitten in einer Kurve gab es plötzlich wieder ein ungewöhnliches Geräusch. Diesmal aus der Mittenkonsole. Und das war eindeutig unserem VW-Touarek zuzuordnen. Ein Klappern und Gerappel, das mir ganz mulmig wurde. Als Auto-Laien hörte sich das an, als ob das Getriebe seinen Geist aufgegeben hätte.

Jedenfalls haben wir uns nicht getraut weiterzufahren und sind im Schneckentempo den Berg wieder runter Richtung Autobahn geschlichen. Dort haben wir erst mal auf einem Parkplatz angehalten und den „Road-Service“ der KFZ-Versicherung angerufen. Da war es ca. 14 Uhr. Was in den nächsten Stunden passierte, hätte auch aus einem Halloween-Film-Drehbuch stammen können 😱

Der Call Center Agent, den wir nach einem mehrstufigen Telefon-Menü an die Strippe bekamen, hat erst mal brav dem Prozess folgend, seine Checkliste abgefragt. Bei der Abfrage unseres Standortes und der Schilderung des Problems war er schon weniger souverän. Jedenfalls wolle er uns einen Abschleppwagen und die entsprechenden Details per Textmessage schicken.

Als nach einer Stunde weder der eine noch das andere eingetroffen waren, stand ein erneuter Anruf beim Road Srvice an. Und Oh Wunder! Der Mensch am anderen Ende hat, welche Überraschung, festgestellt, dass der erste Mitarbeiter den Auftrag überhaupt nicht zu Ende bearbeitet hat und natürlich auch kein Abschlepper auf dem Weg war. Aber jetzt wären alle Daten erfasst und ein Abschlepp-Unternehmer würde beauftragt.

Zwischenzeitlich hat Uwe bei seiner Werkstatt angerufen um unser Pannenauto anzukündigen und nach der Reparaturzeit zu fragen. Naja, am Donnerstag hätten Sie Zeit, sich das Auto mal anzusehen 🤢 Gottseidank gibt es in Denver nicht nur eine VW-Werkstatt und de zweite Anruf brachte dann mehr Glück. Wenn wir bis 18 Uhr da wären könnten sie gleich noch nachschauen, ansonsten am Samstag. Außerdem hört sich unsere Schilderung des Schadens nach einem bekannten Problem der „älteren“ Touarek an. das wäre wohl eine Welle zwischen Getriebe und Hinterachse. Kann man nicht reparieren, muss man austauschen. Ah ja! Ein bekanntes Problem! Und warum wird da nicht bei der Inspektion nach geschaut?

Inzwischen war eine weitere Stunde rum und ein Abschleppunternehmen klingelte an. Sie wären jetzt von Denver aus unterwegs. Zur Sicherheit noch die Nachfrage, wieviele Personen wir sind. Drei? Dann können Sie uns nicht helfen, weil sie nur eine Person mitnehmen können. Sie würden aber den Road Service informieren und eine passende Lösung organisieren.

Irgendwie wurde das jetzt blöd und ein Plan B musste her, falls das mit dem Abschleppen nicht klappt. Also hat Annette einen Nachbarn angerufen, der einen Truck mit Autoanhänger hat. Das schien eine zuverlässiger Lösung zu sein, als die geballte Kompetenz der „Mobilitätsgarantie“ der Versicherung…
Keine weitere Stunde später wieder ein Anruf von einem anderen (natürlich!) Callcenter-Mitarbeiter. Es gäbe keine Abschleppwagen, die drei Personen mitnehmen können. Und jetzt? Auf die Frage von Uwe was wir denn jetzt machen sollten, etwa einen unserer drei Insassen erschießen, damit der Abschleppwagen uns mitnehmen könnte, folgte nur ein hilfloses Schweigen. Unsere Situation war offenbar im „Prozess“ nicht vorgesehen und somit keine Lösung in Sicht. Auch ein Gespräch mit dem Supervisor brachte keine Besserung. Wir müssten halt selber organisieren, wie die Passagiere nach Hause kommen. Hallo? Gehts noch? Wozu ist denn dieser Full Service da, wennn er noch nicht mal ein Taxi organisieren kann?

Gottseidank kam rund fünf Stunden nach der Panne der Nachbar mit seinem Truck, der übrigens außer dem Auto auch locker eine halbe Fußballmannschaft hätte mitnehmen können, und hat uns ind die Werkstatt gebracht.

Um 23 Uhr waren wir dann endlich von unserem Ausflug zurück und haben, man ahnte es ja schon anhand der Überschrift, keinen Gletscher zu sehen bekommen 😔

Der Touarek auf Nachbar’s Anhänger

Do, 23.08. Großmarkterlebnisse und Lebenszeitvernichtung mit Computern

Manchmal gibt es Tage während meiner USA-Reise, die sind völlig unspektakulär und von denen es eigentlich nicht zu berichten gibt. Heute war so ein Tag.
Aber ich möchte ja nicht, daß sich meine „Follower“ gelangweilt abwenden und zum nächstbesten Reiseblog abwandern! Deshalb gibt es heute natürlich auch etwas zu lesen😏
Das Wochenende steht vor der Tür und so stand ein Lebensmittel Einkauf auf dem Plan. Hier gibt es selbstverständlich auch sowas wie die Metro aber schon ein Stückchen moderner, oder besser: technisierter.
Die Waren werden vom Kunden selber mit Hilfe einer App eingescant und dann in den lastwagengroßen Einkaufswagen gelegt. Hat man seine Meinung geändert und möchte den Artikel doch nicht haben, drückt man wie bei Amazon einfach auf „delete“ und schon verschwindet die Ware aus dem virtuellen Einkaufskorb. Ist alles beisammen, drückt man „checkout“, geht locker lächelnd an der Kassenschlange mit den altmodischen Kunden und ihren überquellenden Einkaufsboliden vorbei und schon ist der Einkaufspreis von der Kreditkarte abgebucht und man selbst aus dem Laden raus 👍
Ach ja: um sich eine Vorstellung von amerikanischen Portionsgrößen und Verzehrmengen zu machen, hier ein paar Beispiele:

Das ist mal ne Wurst

Buletten und Bratwurst en gros

Wenn man das ganze Zeug zu Hause in den Kühlschrank gepackt hat und sich nicht mehr sicher ist, ob es noch bis zur nächsten Mahlzeit reicht, braucht man den Kühlschrank übrigens nicht aufzumachen. Die Türe ist aus Glas – zwei mal klopfen reicht, damit die Beleuchtung im Innenraum angeht und den Blick auf die Vorräte erhellt.

Kühlschrank ohne Geheimnisse – Schaufenster ins Innere

Danach habe ich mit Uwe versucht, seinem iPhone „VPN on Demand“ beizubringen. Die technischen Details sind an dieser Stelle eigentlich uninteressant, nur dass wir einen ganzen Nachmittag unserer Lebenszeit damit verplempert haben, das hinzubekommen 😩 Schlussendlich hat es aber doch geklappt und so hat sich der Tag doch noch erfolgreich gezeigt 😀

Mi, 22.08. Boulder in Colorado

Heute war kein besonders sportlicher Tag, auch wenn das jetzt einige bei der Überschrift gedacht haben. Es geht um Boulder in Colorado, nicht um bouldern in Colorado 😂
Wie immer hilft Wikipedia:
Bouldern (engl. boulder „Felsblock“) ist das Klettern ohne Kletterseil und Klettergurt an Felsblöcken, Felswänden oder an künstlichen Kletterwänden in Absprunghöhe (d. h. bis zu einer Höhe, aus der ohne Verletzungsgefahr von der Wand abgesprungen werden kann).
Aber:
Boulder (englisch für „Felsblock“) ist eine Stadt im Boulder County im US-amerikanischen Bundesstaat Colorado an den Ausläufern der Rocky Mountains und Sitz der County-Verwaltung. Boulder liegt etwa 45 km nordwestlich von Denver.

Außerdem ist Boulder eine der liberalsten Städte im Staat und Universitätsstadt. Dazu später mehr…

Unser erstes Ziel heute war die Celestial Seasonings Teefabrik, die einzige Produktionsstätte der Fima weltweit, von der aus u.a. der allseits bekannte „Sleepwell“-Tee auf der ganzen Erde verteilt wird.
Man kann die Teeproduktion besichtigen und bekommt dazu als Eintrittskarte eine Packung mit Zitronenteebeuteln.

Zitronenteebeutel als Eintrittskarten für die Führung durch die Teefabrik

Im Jahre 1969, dem „Summer of Love“ gründete der Steve Jobs des Teehandels die Firma, als er barfuß auf den Bergblumenwiesen in den Boulder’schen Rocky Mountains die ersten Kräuter für seinen Tee sammelte und von Hand in Teebeutel verpackte, die er persönlich mit der Singer-Nähmaschine seiner Großmutter zunähte.
Die originale Singer Teebeutel-Nähmaschine

Naja, diese Story war jetzt etwas phantasievoll und mit „blumigen Methaphern“ von mir ausgeschmückt, aber so ähnlich hat die Firma wirklich mal angefangen.
Außerdem sind Kräutertees rein technisch keine Tees, sondern Aufgüsse, weil sie keine Blätter der Tee-Pflanze enthalten 😜
Aber der „Sleepwell“-Tee (übersetzt etwa: Gute-Nacht-Tee) ist wirklich die Hauptmarke und der Schlaf-Gut-Bär das Markenzeichen der Firma, so wie bei der Bärenmarke-Milch oder Hennes beim FC.
Der Hustinettenbär der amerikanischen Tee-Kultur

Die Führung durch die Fabrik wurde immer wieder mal mit Wortspielen aufgelockert, wie z.B.: Es gibt bei uns so viele Teesorten, da sollte man ruhig mal mit „Experimen-Tee-ren“ was auf englisch noch viel kalauerisch klingt 😂
Ein Höhepunkt war die Besichtigung des „Mint-Room“, in dem die Pfefferminze gelagert wird (sie haben dort beides: peppermint UND sparemint). Da kommen einem schon die Tränen – wer mal japanischem Heilpflanzenöl zu nahe gekommen ist, weiß, was ich meine…

Nach der Besichtigung sind wir noch durch die Fußgängerzone von Boulder geschlendert. Wie eben schon mal angedeutet ist es hier für amerikanische Verhältnisse relativ leger, mit Außengastronomie, vielen unterschiedlichen Läden und einem Volk, das man so auch unbeeindruckt im Kölner Univiertel treffen könnte. Wenn die Jeans auf dem Oberschenkel just an der Stelle ein großes Loch hat, um das darunter liegende Tattoo gut zur Geltung zu bringen fragt man sich, was teurer war: die Designer-Jeans oder die Körperkunst…
Auch einen großen Buchladen findet man hier und fragt sich angesichts des riesigen Angebots, wer das wohl kauft, im Zeitalter von Wikipedia und Google.
Die Antwort lautet: Ich!
Was einerseits am aktuellen Angebot zeitkritischer Literatur und andererseits daran liegt, dass ich hier ein Buch gefunden habe, das Atworten auf eine mich schon länger beschäftigende Frage verspricht:“Was ist Zeit?“

… und die Mexikaner zahlen es doch! Zeitkritische amerikanische Literatur

Endlich eine Antwort auf die Frage: „Was ist Zeit? Und das mit einem Rabatt von fast $20

Zum Abendessen ging es nochmal zum „Rippchen-Mann“ Famous Dave’s bei dem wir auf einer früheren Reise schon mal essen waren. Neu war diesmal das Lieferservice-Auto und der Hinweis, dass man beim kleinsten Fehlverhalten sofort die Polizei rufen würde.

Schweinchen Dick liefert seine Rippchen jetzt auch nach Hause

Bloß keinen Ärger machen, sonst kommt die Polizei

Di, 22.08. Einkaufen in Colorado

Heute war wieder eher ein ruhiger Tag. Etwas länger ausschlafen, gemütlich frühstücken und Zeitung lesen. Danach noch ein bisschen die Reaktionen auf die gestrige Sonnenfinsternis im Internet erkunden und am späten Vormittag mit Uwe ins Outletcenter fahren.
Vorher haben wir bei der Post angehalten, um ein paar von den SoFi-Sonderbriefmarken mitzunehmen. Leider ausverkauft, aber online würden wir noch welch bei der US-Post bestellen können.
Bei der Gelegenheit hat mir Uwe noch was über die amerikanische Post beigebracht:
1. stehen die Angestellten dort einem deutschen Post- oder Finanzbeamten in nichts nach
2. gibt es bei der Post auch den Pass
3. gibt es die standardisierten Flatrate-Pakete dort für umsonst (bei uns kosten die ja richtig Geld), aber das Porto ist ziemlich hoch und
4. ist man mit dem Begriff „Priority Mail“, bei dem man sich als Deutscher ja eine besonders schnelle und priorisiere Beförderung vorstellt, ziemlich flexibel.
Priority Post ist die langsamste Schneckenpost, die man in den USA bekommen kann. Dafür sind die Schachteln aber umsonst und man kann sie wunderbar benutzen um Krimskrams wie Schrauben oder Widerstände darin aufzubewahren. Ich habe mir auch gleich mal eine mitgenommen 😊

In US- Postämtern ist bewaffneter Raubüberfall verboten und wird mit 25 Jahren Knast bestraft. Unbewaffnet ist es demnach wohl erlaubt…

Das Postamt als Passamt
Small Priority Mail Flatrate Box
Die fertig zusammengefaltete Schachtel als praktische Aufbewahrungsbox

Im Outletcenter angekommen ging das Shopping sofort los. Ich brauchte noch ein paar Jeans und beim Bezahlen sah ich dieses Schild an der Kasse:“15% off for Military“. Also war ich mutig und habe gefragt, ob ich mit meiner deutschen Military-ID nicht auch 15% bekommen könnte. Jetzt fragt sich vermutlich jeder, wie ich denn auf so eine Idee kommen kann, schließlich hatte ich noch nie was mit Militär am Hut. Aber ich hatte doch meinen THW-Ausweis dabei mit einem Foto von mir in Uniform und dem offiziellen Bundesadler auf dem Ausweis. Woher soll ein amerikanischer Verkäufer wissen, dass das kein Bundeswehrausweis ist ? Und tatsächlich zuckte die Verkäuferin nicht ein mal und sagte „klar können wir machen“ (natürlich sagte sie das auf englisch 😏). Das einzige Problem, das sie hatte, war, wie man den Rabatt in die Kasse eingibt. Das hat dann ihre „Supervisorin“ gemacht, die auch kein Problem mit meiner deutschen „Militäry ID“ hatte 😂
Uwe hat das ganze ziemlich fassungslos verfolgt, aber schweigend hingenommen.
Im Center gab es noch jede Menge andere faszinierende Geschäfte:
Ein „Christian Store“ für Biebeltreue, ein Laden mit Arbeiter-Bekleidung und einem extravagantem Angebot und auf dem Parkplatz natürlich das typische US-Phänomen des vom Wohnwagen gezogenen Autos:

Unterwäsche im Work-Wear-Laden für kalte Tage

Riesen Auswahl an christlicher Literatur

Echte Wild-West Jesus-Latschen im Bibel-Laden

Es gibt sie immer noch: Wohnwagen, die PKW ziehen

Bei der Heimfahrt war die Autobahn immer noch mit Rückreiseverkehr von der SoFi verstopft. Somit sind wir über die Dörfer zurück gefahren und durch den Ort „Fort Lupton“ gekommen. Hier stand mal das namensgebenden Fort, an das eine Gedenktafel erinnert, und das als kleines Museums-Fort wieder aufgebaut wurde.

Gedenktafel für das ursprüngliche Fort, das dem Ort seinen Namen gegeben hat

Zum Abendessen sollte es Pizza geben. Nun sind in Amerika aber Pizza-Blitze relativ unbekannt, aber im Einkaufszentrum in Brighton gibt es eine innovative Alternative. Hier kann man sich seine Pizza zum Mitnehmen frisch auf den ungebackenen Teigboden belegen lassen. Zu Hause wird das ganze in den Backofen geschoben (der im übrigen rund doppelt so groß wie in Deutschland ist) und schon kann man die leckere Pizza mit einem leckeren Salat aus Annettes Garten und einem Glas leckeren Rotwein aus Uwes Winkeller genießen.